1966 – 2016 50 Jahre Damengymnastik Speckriege
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Quelle/Autor:
Michael Schmitz
TV Altenhasslau
13.12.2016
Im Sommer 1966 war im Ortsfunk bekanntgemacht worden, dass der TVA eine Damengymnastikgruppe ins Leben rufen will.
Der Aufruf fiel auf fruchtbaren Boden. Bereits im Oktober 1966 fand die erste Übungsstunde unter Leitung von Heidemarie Gass im Saal der ehemaligen Gaststätte Adrian statt. Eine Turnhalle gab es damals noch nicht.
Die bescheidenen Anfänge waren dennoch für die weitere Entwicklung der Abteilung nicht hinderlich.
Der Zulauf war ungebrochen, auch viele Neubürgerinnen fühlten sich angesprochen, schnupperten herein, hatten Spaß, knüpften Kontakte, schlossen Freundschaften, blieben bei der Stange. Die Übungsstunden in der Speckriege waren zum Selbstläufer geworden und dass die „Frau“ sich montags abends frei nahm und ihrem Sport nachging, daran war nicht mehr zu rütteln. In der Speckriege, so titulierte man die Gruppe neckend im Dorf, wurde neben dem sportlichen Geschehen so mancher Schabernack ausgeheckt und man fand bald auch Gefallen am Wandern, Busreisen oder mit dem fröhlichen Kinzigtaler an die Mosel oder zum Rhein. Der kleine Bembel mit der roten Kordel um den Hals durfte natürlich nicht fehlen.
Im Laufe der Jahre kamen Theaterbesuche hinzu und abwechslungsreiche Sommerprogramme sorgten in den Ferien dafür, dass keine Langeweile aufkam.
1977 brach für die Sportbegeisterten eine neue Ära an. Die Brentanohalle am Steines war fertiggestellt. Adieu dem alten Saal, vielleicht sogar mit ein bisschen Wehmut, denn es war einfach eine schöne und erfüllte Zeit. Nun waren neben den Räumlichkeiten auch alle Gerätschaften für eine sinnvoll ausgerichtete Übungsstunde vorhanden. Die Übungsleiterinnen, es war natürlich in all den Jahren ein Kommen und Gehen,, waren zertifiziert und schauten in eine große Runde Turnerinnen.
1986 galt es 20 Jahre Speckriege zu feiern, Im Rückblick betrachtet, war es eine tolle Fete. Die Damen boten einen tollen Auftritt auf dem Bolzplatz an der Reinhardskirche. Die Bevölkerung nahm in großer Anzahl am Geschehen teil, andererseits beteiligte sich die Gruppe am örtlichen Geschehen und rückblickend bleibt gerne in Erinnerung: „Die Schulklasse mit den Internatsschülerinnen in ihren blauen Kleidern im Festzug zur 750 Jahrfeier der Gemeinde. Ein brillanter Auftritt“.
Die Faschingszeit wurde mit Leben erfüllt und ungezählt sind all die tollen Auftritte, Büttenreden, Gesangsparodien. Von den Kreuzberger Nächten zog die Karawane weiter zur Nordseeküste mit Klaus und Klaus, Stimmung war immer im Laden und das selbsthergerichtete Faschingsbüffet legendär.
Ab 1997 ergänzten auch Mehrtagesfahrten mit dem Bus das Vereinsgeschehen, war es das Boulen in Ostfriesland, das Kahnfahren im Spreewald, die Kutschfahrt in der Lüneburger oder das Wandern im Elbsandsteingebirge – ach es gab noch viele andere Ziele. Das gemeinsam Erlebte schweißte die Damen zusammen.
Die letzten 9 Jahre leitete Marion Bauer die Gymnastik. Ihr freundliches Wesen und ihr Ausspruch „…………. Bitte lächeln ------„ lenkten davon ab, dass sie absolutes Mitmachen einforderte, alles im Blick hatte und gerne auch korrigierte. Ihr Abschied im Sommer 2016 aus privaten Gründen wurde mit großem Bedauern aufgenommen.
Sollte nun eine Durststrecke aufkommen? Übungsleiterinnen sind rar, doch das lange und intensive Suchen war erfolgreich. Nun führt Frau Silvia Krieg den Stab und freut sich montags abends ab 19.30 Uhr auf die Übungsstunde mit der Speckriege. Neueinsteiger sind herzlich willkommen, die Gymnastik ist auf die Bedürfnisse der Damen ausgerichtet.
Eine stattliche Anzahl Frauen aus den früheren Jahren, die altersbedingt nicht mehr aktiv am Geschehen teilhaben können, trifft sich montags abends zum Stammtisch und nach der Turnstunde gesellen sich auch die Aktiven dazu. Man pflegt den Kontakt und immer wieder kommen auch die „Memories“ auf den Tisch.
Im nächsten Frühsommer ist zur Abrundung eine Grillfete angedacht. 50 Jahre Speckriege - sie hat viele Stürme erlebt, Höhen und Tiefen durchlaufen und wird sicher auch künftig eines der sportlichen Angebote im Turnverein bleiben.
Es bleib an dieser Stelle Dank zu sagen allen, die hinter den Kulissen die Strippen zogen und ziehen und durch ihren Einsatz dafür Sorge tragen, dass der Laden läuft.